BAM! – Bildung am Millerntor
Das Millerntor als Lernort
Bildungsangebote für Schulklassen und Jugendgruppen nach Absprache über:
lernort@bildung-am-millerntor.de





ÜBER UNS
Seit 2018 besteht das Projekt BAM! Bildung am Millerntor. Im FC St. Pauli Museum wuchs BAM! zu dem heran, was es heute ist. Seit Sommer 2025 ist BAM! an den freien Kinder- und Jugendhilfe Träger Jugend und Sport e.V. angegliedert, um das pädagogisch-fachliche Profil zu stärken. Als Dachverband fungiert Lernort Stadion e.V. und bietet die Möglichkeit zur stetigen Weiterentwicklung und bundesweiten Vernetzung.
Als außerschulischer Lernort bietet BAM! Workshops der politischen Bildung für Schulklassen und Jugendgruppen an, die von einem festen und geschulten Referent*innenteam angeleitet werden. Dabei leben wir als Bildungsstandort die Werte des FC St. Pauli. Unsere Haltung ist deshalb: Alles ist politisch!
Die Workshop-Themen finden Sie im Bereich Workshop online. Es werden Lernformen genutzt, die Kooperation, Eigenaktivität und kritisches Denken fördern.
„Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.“
Theodor W. Adorno in „Minima Moralia“ von 1951
WORKSHOPS
Unsere Workshops können dienstags, mittwochs und donnerstags besucht werden. Je nach Spielplan sind auch vereinzelte Workshops montags und freitags möglich. Wir können leider keine Workshops parallel anbieten. Ein Workshop dauert 4 bis 6 Stunden. In allen Workshops wird das Stadion aktiv mit eingebunden, sodass die Teilnehmer*innen auch einmal ins Stadion luschern können. Es wird jedoch keine Stadiontour von uns angeboten.
Starke Stimmen & Demokratie im Alltag – der Zusammenhang von Kinderrechten und Demokratie
Dieser Workshop sensibilisiert die Kinder frühzeitig für ihre eigenen Rechte, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention, verankert sind. Der Workshop ist darauf ausgelegt, dass die Kinder ihre Rechte erleben, damit verinnerlichen und empowert aus dem Workshop gehen. Die Kinder erleben, wie manche Kinderrechte im echten Leben „miteinander streiten“ und lernen, wie man Entscheidungen trifft und diese nachvollziehbar begründet. Es wird ein Fokus auf das Recht auf Mitbestimmung gelegt und anhand dessen der Bogen zum Thema Demokratie geschlagen. In Bezug auf Demokratie erfahren sie unterschiedliche demokratische Entscheidungsfindungen, wie die Konsensbildung, die Mehrheitsentscheidung und wie mühevoll, aber sinnvoll gemeinsame Kompromisse sind. Bei großem Vorwissen werden die Funktionen der Demokratie thematisiert.
Die Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte sollten im Anschluss offen dafür sein mit den Kindern auszuhandeln, wie sie auch in der Schule/Kindergruppe mehr mitbestimmen dürfen 😉
Ab Klassenstufe 1 bis 4
Was heißt denn hier zu jung?! – junge Menschen gegen Diskriminierung
Dieser Workshop thematisiert die Diskriminierungsweisen Ableismus (Be_hinderung), Sexismus (gender/Geschlecht), Rassismus (Herkunft, Hautfarbe, Religion, Kultur) und Klassismus (Armut). Über ein Memoryspiel arbeiten die Kinder heraus, was Diskriminierung ist und wie sie sich auf Betroffene auswirkt. Die Kinder wählen mit welcher Diskriminierungsweise sie sich besonders auseinandersetzen möchten. Wenn die Zeit es zulässt, können zwei Themen bearbeitet werden. Im Anschluss wird der Transfer über eine Gruppenarbeit hergestellt, indem Klassen-/Gruppenregeln und/oder ein Teamspruch gegen Diskriminierung gedichtet wird und quer durchs Stadion gebrüllt wird – das Highlight dieses Workshops.
Aufgrund der Sensibilität des Themas und häufige Betroffenheit der Kinder führen wir die Workshops zu zweit durch, um aufkommendes Unbehagen sensibel auffangen zu können. Die Lehrkräfte bekommen Infomaterial, um folgende (überfordernde) Gefühle der Schüler*innen auffangen zu können.
Ab Klassenstufe 3 bis 5
VEREINt stärker – Diskriminierung erkennen und zusammen handeln
In einer vielfältigen Gesellschaft ist es wichtig, offen und respektvoll miteinander umzugehen. Doch allzu oft führen Vorurteile zu diskriminierendem Verhalten. In diesem Workshop setzen wir uns eingehend mit den Themen Vorurteile und Diskriminierung auseinander.
Gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden, was Vorurteile sind, wie sie entstehen und wie aus ihnen Diskriminierung erwachsen kann. Sie lernen die verschiedenen Formen von Diskriminierung kennen, sei es u.a. aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht oder anderer Merkmale. Dabei beleuchten wir die unterschiedlichen Dimensionen von struktureller Diskriminierung und Alltagsdiskriminierung.
Durch Diskussionen und aktivierende Methoden setzen sie sich kritisch mit eigenen Denkmustern auseinander. So werden Sensibilität und Verständnis für das Thema geschaffen und ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander gefördert. Ein Darauf aufbauend schauen wir, wie wir Vorurteilen effektiv begegnen und uns gegen diskriminierendes Denken und Handeln zur Wehr setzen können.
Ziel des Workshops ist es, die Schüler*innen für die Mechanismen von Vorurteilen und Diskriminierung zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, aktiv dagegen vorzugehen.
Ab Klassenstufe 7
Regenbogenfußball – Die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport und der Gesellschaft
LGBTQIA+ oder auch LSBTIQ* scheint erstmal wie ein kompliziertes Durcheinander von Buchstaben, doch eigentlich ist es ganz leicht! All diese Buchstaben stehen für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Arten von gender, die Diskriminierung erfahren.
Gender und Sexualität spielen im Leben der meisten Menschen auf die eine oder andere Art und Weise eine große Rolle und trotzdem wird über das Thema wenig gesprochen.
Die Angst vor Diskriminierung oder das Gefühl des Alleinseins oder fehlender Unterstützung führt schnell dazu, dass normabweichende gender-Identitäten oder Sexualitäten verheimlicht werden und für die Person zu einer Belastung werden.
Im Rahmen dieses Workshops greifen wir diese Themen mit Bezug zum Fußball auf, da nicht nur in den Lebenswelten von Jugendlichen, sondern auch im Sport queere Menschen häufig unsichtbar sind.
Dieser Workshop ist eine altersgerechte, sensible Auseinandersetzung mit gender und Sexualität und ihrer Diskriminierungsweisen und zielt auf die Normalisierung verschiedener Identitäten und Lebenswelten ab.
Ziel ist, einen Ort zum Fragenstellen zu schaffen, das Denken von Heteronormativität und Binarität in Frage zu stellen, zu lernen Unsicherheiten auszuhalten und ein nicht komplettes Verstehen von fremden Lebenssituationen zu akzeptieren.
Der Workshop soll helfen ein safer-space für betroffene Personen in der Klasse/ oder der Gruppe zu gestalten, die am Workshop teilnehmen.
Ab Klasse 6
Zwischen Likes und Hass – Antisemitismus im Netz und Alltag
Unser Workshop „Antisemitismus erkennen und bekämpfen“ bietet Schüler*innen die Möglichkeit, sich intensiv mit Antisemitismus auseinanderzusetzen und konkrete Handlungsstrategien zu erarbeiten, um Diskriminierung im Alltag entgegenzutreten.
In einer Mischung aus interaktiven Übungen, Diskussionen und Gruppenarbeiten lernen die Teilnehmer*innen nicht nur die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus kennen, sondern auch die historischen Hintergründe sowie die aktuelle Relevanz dieses Themas. Durch eine Medienanalyse von Social-Media-Inhalten und die
Reflexion über den Umgang mit antisemitischen Äußerungen im Netz werden die Jugendlichen für die unterschiedlichen Formen von Antisemitismus sensibilisiert.
Der Workshop fördert die kritische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Diskriminierung und zeigt auf, wie antisemitische Stereotype in der Gesellschaft verbreitet werden. Dabei werden neben historischen Ereignissen wie der Holocaust und die Verfolgung der Juden und Jüdinnen thematisiert, sondern auch Aktuelles wie die Angriffe auf Synagogen oder die Auswirkungen von Antisemitismus im Alltag. Dadurch soll eine respektvolle, inklusive Haltung gefördert werden.
Ab Klassenstufe 8
Der FC St. Pauli und die NS-Zeit – Vom historischen Wissen zur heutigen Verantwortung
Anhand ausgewählter Biografien erhalten die Teilnehmenden Einblicke in persönliche Lebenswege. Der Workshop legt dabei besonderen Wert auf zwei Aspekte:
1. Die Auseinandersetzung mit den Handlungsspielräumen nichtverfolgter Vereinsmitglieder
2. Die Bedeutung von Sport für jüdische und nichtjüdische Mitglieder im Kontext der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus sowie des Kampfs um Selbstbehauptung.
Der Workshop thematisiert zentrale Fragen historisch-politischer Bildung: Zivilcourage, individuelle Verantwortung, Anpassung, Mitläufertum und Widerstand. Die Teilnehmenden reflektieren, wie sich Akteur*innen positionierten – und welche Kontinuitäten, Brüche und Leerstellen sich in der Erinnerungskultur nach 1945 zeigen. Dabei werden auch gesellschaftliche Deutungsmuster und der Stellenwert von Gedenken und Verantwortung am Beispiel Sport kritisch diskutiert.
Durch interaktive Methoden und moderierte Diskussionen wird die Fähigkeit zur historischen Urteilsbildung gefördert. Zugleich wird der Bogen zur Gegenwart gespannt: Im Angesicht erstarkender rechtsextremer Tendenzen, antisemitischer Rhetorik und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit reflektieren die Teilnehmenden, welche Handlungsoptionen heute bestehen – und was es bedeutet, aktiv für demokratische Werte und eine offene Gesellschaft einzustehen.
Ab Klassenstufe 10 bzw. nach Beendigung des Themas im Unterricht
Umkämpftes Erinnern – zwischen Verantwortung, Verdrängung und Umdeutung
In diesem Workshop setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie Erinnern funktioniert – und wer eigentlich entscheidet, woran wir als Gesellschaft gedenken. Denn Erinnern ist nicht neutral – es ist selektiv, geprägt von Macht, und wird immer wieder neu ausgehandelt. Gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte versuchen politische Akteur*innen und rechte Gruppen, auch das Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen umzudeuten oder zu relativieren. Das zeigt: Erinnerung ist umkämpft – und das ist nicht nur eine Chance für neue Perspektiven, sondern auch eine Gefahr, wenn Auslassungen, Verzerrungen oder bewusste Leerstellen entstehen.
Wir hinterfragen, wer in der Erinnerung sichtbar wird und wer nicht, und welche Geschichten erzählt oder vergessen werden. Mit interaktiven Methoden und Diskussionen entwickeln die Teilnehmenden ein Verständnis für Erinnerungskultur und ihre Verantwortung. Denn Erinnerung betrifft Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Der Workshop vermittelt die Bedeutung von Gedenken zur Bewahrung von Geschichte und Stärkung demokratischer Werte, schafft ein Bewusstsein für die dahinterliegenden Machtstrukturen und befähigt Jugendliche, verantwortungsvoll an Erinnerungskultur mitzuwirken.
Ab Klassenstufe 10
Bei Nachfragen zu den Workshops meldet euch gerne per Mail bei lernort@bildung-am-millerntor.de
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Förderer






Kontakt
Die Workshops finden in wechselnden Räumlichkeiten im Stadion statt. Treffpunkt für die Workshops ist immer auf dem Vorplatz der Gegengerade (ungefähr dort, wo der rote Punkt eingezeichnet ist).
Adresse: Heiligengeistfeld 1, 20359 Hamburg.
ÖPNV: U-Bahn und Bus St. Pauli oder S-Bahn Reeperbahn
E-Mail: lernort@bildung-am-millerntor.de
